Okertal und Goslar mit Hund – im Wechselbad der Gefühle

Ostern und endlich Sonne bei bis zu 16 Grad! Ein Ausflug in den Harz in das wild-romantische Okertal und anschließendem Besuch im Straßencafe in Goslar war unser Plan an diesem Tag. Für einen knapp zwei Jahre alten Rüden, wie unseren Bobby ist der beginnende Frühling allerdings nicht nur Genuss pur, sondern teilweise eine harte Prüfung fürs Leben…

Wild-romantisches Okertal

Vom Waldhaus Oker bei Goslar aus führte unsere Tour entlang des Okerbachs durch ein wildes Tal mit wunderschön bemoosten Steinen und wild-verwachsenen Bäumen. Bobby durfte ohne Schleppleine laufen, denn wir waren einsam unterwegs. Unser Wanderführer: „Vergessenen Pfade im Harz“ von Richard Goedeke bewährt sich sehr, wenn man mit einem etwas schreckhaften, impulsiven Hund unterwegs ist. Auch diese Tour ist dort aufgeführt. Auf dem „Harzblog“ von Lisa habe ich übrigens eine tolle Buchvorstellung dazu gefunden.

Kahberg – Gipfel ohne Aussicht

Vorbei ging es am „dicken Forstmeister“ einem wunderschönen alten Bergahorn in Richtung Gipfel des Kahbergs. Ein Gipfelfoto habe ich mir erspart, denn es gibt aufgrund der Bewaldung leider keinen Blick. Aber der Weg ist ja bekanntlich das Ziel.Harz OkertalAm Kahberg

Kästeklippen – Adlerklippen – Ziegenrückenklippen – tolle Aussichten

Und der Weg lohnte sich: Einmal um den Kahberg herum öffnet sich der Blick ins Tal und auf die gegenüberliegenden Felsen, ein Paradies für Kletterer. Die Felsen sind teilweise auch per Treppenstufen zu erklimmen. Wie wir durch das Teleobjektiv gesehen haben, war da auch einiges mehr los als auf unserem „vergessenen Pfad“. Bobby war total glücklich. Er späte den Weg aus, drehte sich ständig um und wartete brav auf uns. Er lief sogar ohne Leine hinter uns, wenn wir wir ihm das „erklärten“. Einfach toll!

Frühlingserwachen in Goslar

Nach dieser etwa 11 km langen Tour freuten wir uns auf Goslar, übrigens ein UNESCO-Weltkulturerbe. Nachdem wir in einer der Parkgaragen unser Auto abgestellt hatten, sind wir den Massen an Menschen gefolgt. Ostersamstag bei strahlendem Sonnenschein: alles schien nach Goslar gefahren zu sein! Man hätte sich einfach treiben lassen können, wenn da nicht Bobbys Hormone wären. All die vielen Menschen hatten auch alle viele Hunde dabei. Und diese vielen Hunde hinterlassen viele Spuren. So ruhig und ausgeglichen Bobby gerade im Wald noch war, hier hatte er Stress pur. Wie soll man denn all diese Spuren kontrollieren? Und dann die vielen hübschen Hündinnen und die böse Rüden-Konkurrenz! Es war ein Gezerre von einem Schnüffel-Platz zum nächsten. Es gab ein abwechselndes Gewimmer und Gejammer, wenn eine Auserwählte um die Ecke kam oder ein tiefes Grollen und Knurren, wenn ein Konkurrent unseren Weg kreuzte. Bobby ist da im Moment auch absolut nicht wählerisch. Er steht auf Chiwawa-Hündinnen genauso wie auf Bernhardiner-Damen. Allerdings sieht er auch in alten Dackel-Opas eine Konkurrenz. Anstrengend!

Kaiserpfalz und Sonnenschein

Aber wir haben uns unsere Laune nicht verderben lassen und die Kaiserpfalz bewundert, sowie die schöne historische Altstadt. Zu guter Letzt haben wir noch einen Sonnenplatz im Brauhaus Goslar ergattert und unser hart verdientes Bierchen mit lecker Goslarer Bierbraten genossen. Bobby wollte noch nicht mal seine geliebte Rinderkopfhaut essen, da könnte man ja die ein oder andere vorbeiflanierende Hundedame verpassen…

Zum Nachwandern – Vom Waldhaus Oker auf den Kahberg

Die Tour ist im Wanderführer „Vergessene Pfade im Harz“ von Richard Goedeke beschrieben (Tour 3: Der schmale Berg hoch über dem Kletterparadies, ca. 11 km).


10 Gedanken zu “Okertal und Goslar mit Hund – im Wechselbad der Gefühle

  1. Oh wie schön, das herrliche Okertal! Ja, an einigen Stellen kann man die Hunde ganz gut freilaufen lassen (jetzt nicht in der kommenden Schonzeit, aber sonst;)). Schön, dass Dir das Buch auch so gut gefällt, wir haben auch einen eher scheuen Podenco und die Pfade abseits des Trubels haben sich gut bewährt. Schöne Grüße! Lisa

    Gefällt 1 Person

  2. Liebe Andrea, wenn ich deine Zeilen über Bobby lese, fühle ich mich sofort in Cabos Flegeljahre zurückversetzt. Mit 2 Jahren war er genauso, wie du Bobby jetzt beschreibst. Die Hormone hatten ihn fest im Griff. Zuhören und kooperieren waren zu dem Zeitpunkt nicht seine Stärken, und meine Ungeduld brachte mich sehr oft an meine Grenzen. Ich kann nur zu gut nachvollziehen, wie es für euch mit Bobby in Goslar gewesen ist. Auch wenn die Zeit sehr anstrengend für mich und Cabo war, hat sie uns doch zusammengeschweißt.

    Ganz liebe Grüße
    Silvana

    Gefällt 1 Person

    1. Liebe Silvana, deine Zeilen geben Hoffnung! Letztes Jahr im Frühjahr war es so schlimm, dass wir sogar von unserer damaligen Hundeschule ausgeschlossen wurden und Bobby einen Kastrationschip bekommen hat.(Die Hundeschule haben wir aber auch als Bobby ruhiger war nie wieder besucht…) Nun ist die Wirkung des Chips vorbei und die Hormone spielen wieder verrückt. Wir wollen aber auf jeden Fall versuchen, das ohne weitere chemische Mittel oder sogar Kastration in den Griff zu kriegen. Und du hast völlig recht: gerade die „harten Zeiten“ lassen einen noch enger zusammenwachsen.

      Liebe Grüße! Andrea

      Like

Hinterlasse einen Kommentar