Burgen, Schlösser und Teufelswerk – Frühling im Harzvorland

Während unseres Ausflugs an die Teufelsmauer bei Weddersleben habe ich mich vom Winter verabschiedet. Weit und breit kein Baum, der einen Schatten auf unsere knapp 8 km lange Wanderung bei strahlendem Sonnenschein entlang dieser spektakulären Felsformation werfen konnte. Obwohl der Kalender erst Anfang Februar anzeigt, war ich mir sicher: Jetzt wird es Frühling. Das nordöstliche Harzvorland ist das perfekte Ausflugsziel für Frühlingshungrige.

Teufelsmauer bei Weddersleben im Frühling. Doch noch haben wir Winter …

In der Woche darauf suchten und fanden wir wieder die Sonne in der selben Region bei der Burg Regenstein während unserer kleinen Tour durch den lichten Kiefernwald. Und dann hat er wieder zugeschlagen – der Winter: Schnee und eisglatte Wege begleiteten unseren Ausflug vor ein paar Tagen ins nordöstliche Harzvorland nach Ballenstedt. Trotzdem scheint hier der Frühling etwas früher zu beginnen als anderswo.

Nordöstliches Harzvorland – Toskana des Nordens?

Blick von der Burgruine Regenstein ins Harzvorland

Wenn man am Nordharz entlang Richtung Osten fährt, fallen die vielen Burgen und Burgruinen ins Auge, sowie die recht dünn besiedelte sanft hügelige Landschaft. Alte Obstbäume säumen die Straßen. Wenn dann noch der Dunst über den Wiesen und Feldern liegt, haben wir schon öfters gesagt: Fast wie in der Toskana. Wir sind in Sachsen-Anhalt, dem Bundesland mit der höchsten Dichte an UNESCO-Welterbes. Hier war früher richtig was los, die Gegend war hart umkämpft und einiges gibt es heute noch davon zu sehen. Obwohl natürlich bei Sonnenschein am schönsten, haben hier auch die nebeligen und trüben Tage ihren Reiz. Dann herrscht eine spezielle mystische Stimmung.

Burg Falkenstein
Burg Falkenstein

Wo befinden wir uns noch mal? Kurz einen Blick auf die Karte: Rot eingezeichnet ist der etwa 30 km lange Teufelsmauerstieg. Rund herum befinden sich etliche Ausflugsziele. Ein paar davon haben wir immer wieder angesteuert und es sind viele Fotos entstanden. An dieser Stelle soll eine Auswahl davon in einen Blogpost finden. Here we go!

Der knapp 35 km lange Teufelsmauerstieg - rundherum ist es auch schön!
Der etwa 30 km lange Teufelsmauerstieg – rundherum ist es auch schön!

 Die Teufelsmauer: Großvater – Königsstein – Gegensteine

Etliche Mythen ranken sich um die Teufelsmauer. So unwirklich sieht dieses „Gebirge“ aus, dass da nur der Teufel oder andere Sagengestalten die Hände im Spiel gehabt haben können. Die Höhepunkte findet man bei Blankenburg (Großvaterfelsen und Kammweg), bei Ballenstedt (Gegensteine mit Aussichtsfelsen) und bei Weddersleben mit dem markanten Königsstein.

Teufelsmauer bei Weddersleben
Königsstein – Teufelsmauer bei Weddersleben

Burgruine Regenstein – Regensteinmühle –  Sandhöhlen im Heers

Kurz vor Blankenburg thront weit sichtbar auf einem Felsen die Burgruine Regenstein. Unbedingt sollte man auch eine kleine Wanderung durch den „Heers“, machen. Ein dichtes Wegenetz führt auf sandigen Boden durch knorrige Kiefern und Eichen und es gibt einiges in diesem Wald zu entdecken.

Burg Regenstein bei Blankenburg im Harz
Regensteinmühle – solch eine Felsenmühle hatte ich vorher noch nie gesehen
Sandhöhlen im Heers - Strandfeeling an einem historischen Thingplatz
Sandhöhlen im Heers an einem historischen Thingplatz

Burgruinen Lauenburg und Stecklenburg

Von Bad Suderode aus kann man durch den historischen Kurpark die umliegenden bewaldeten Anhöhen bewandern und trifft auf die Burgruinen der Stecklenburg und Lauenburg mit Ausblicken in das Harzvorland. Hier scheint die Zeit vollends stehen geblieben zu sein.

Burgruine Stecklenburg

Burg Falkenstein und Schlosspark Ballenstedt

In Ballenstedt lohnt ein Spaziergang durch den großen Schlosspark mit angrenzendem Waldgebiet.

Nicht weit ist es zur Burg Falkenstein. Dort gibt es alles, was man von einer Burg erwartet. Eine Falkner-Vorführung, ein Museum, Restaurationen (traditionell Ostharz) und ganz bestimmt einen tollen Rundumblick vom Burgturm. Den hatten wir auf unserer Wanderung letztes Jahr im Spätsommer nicht – dafür eine Prise Mystik bei Nebel und Regen.

Auf dem Weg zur Burg Falkenstein: Mausoleum - Stempelstelle 207 Harzer Wandernadel
Auf dem Weg zur Burg Falkenstein: Mausoleum – Stempelstelle 207 Harzer Wandernadel

Nordöstliches Harzvorland – rund um den Teufelsmauerstieg  – ein Geheimtipp?

Auf all unseren Ausflügen in diese Region haben wir nur wenige andere Wanderer getroffen. Ob man deswegen von Geheimtipp reden kann? Oder war es Zufall? Lag es an der Jahreszeit? Während sich die Menschenmassen im verschneiten Hochharz gegenseitig auf die Skier traten, haben wir hier schon den Frühling gesehen. Ach ja, vielleicht hat sich jemand gefragt, was ich mit „traditionell Ostharz“ im Zusammenhang mit Restaurationen gemeint habe. Soviel nur dazu: Was im Westharz der Windbeutel, ist hier die Soljanka. Geschmacklich ebenfalls immer ein Überraschungspaket aber lange nicht so fotogen, wie ihr westlicher Konkurrent. Aber entscheidet selbst 😉

Zum Nachwandern: Nordöstliches Harzvorland

Lieblingsrunden auf meinem Blog im Harzvorland:

Rundwanderungen Teufelsmauer bei Weddersleben

  • Unsere etwa 8 km lange Rundwanderung bei Weddersleben ist auf der Webseite von Das Bodetal beschrieben.
  • Bei Bloggerkollegin und Namensvetterin Andrea auf Indigo Blau gibt es einen Artikel mit tollen Fotos zum Kraftplatz Teufelsmauer.

Rundwanderung mit Burgruine Regenstein, Regensteinmühle und Sandhöhlen im Heers

  • Die Beschreibung einer etwa 6 km lange Rundwanderung durch den Heers mit Burg Regenstein gibt es hier.

Rundwanderung von Ballenstedt zur Burg Falkenstein

  • Es gibt etliche Wanderungen, in die man die Burg Falkenstein einbauen kann. Eine ca. 10 km lange Wanderung von Ballenstedt aus findet man hier.

Weiterwandern im Harz

  • Weitere Artikel auf meinem Blog über unsere Ausflüge und Wanderungen im Harz findet ihr hier.

25 Gedanken zu “Burgen, Schlösser und Teufelswerk – Frühling im Harzvorland

  1. Alles dabei: T-Shirt-Wetter, Mützenwetter, einigermaßen ausreichend Bobbyfotos (mein Favorit: das Fernglasbild), tolle Landschaftsaufnahmen und wie immer auch ein bisschen Teufelszeug (Windbeutel & Co. – aber das kann man sich ja an der Teufelsmauergesamtstrecke dann wieder von den Hüften laufen 🙂 ).
    Liebe Grüße von Natascha alias Kraulquappe.

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      1. Liebe Andrea,
        nur um das klarzustellen:
        Bobby ist mit oder ohne Fassonschnitt ein Star!
        Zum Frühling: 20 Grad, das war am Freitag. Seitdem wieder so um die 10 Grad. Immerhin!
        Liebe Grüße in die Toskana, wie eure Region ja nun heißt 🙂

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    1. Haha, ja – einmal quer durch alle Jahreszeiten 😉 Aber der aktuelle Ausflug zur Teufelsmauer war tatsächlich von deinem Artikel Anfang des Jahres inspiriert. Das sah so schön aus bei Sonnenschein. Ich war ja vorher nur bei Nebel dort. Super – so motivieren wir uns gegenseitig 😀 Liebe Grüße!

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  2. Sehr schön geschrieben und die Bilder erst ❤ ! Für uns steht am Samstag auch die Tour rund um die Sandsteinhöhlen an. Man muss nicht immer in die weite Welt raus, wenn man solch schöne Strecken direkt vor der Tür hat!

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  3. Herrlich… Als ich noch in Niedersachsen gewohnt habe, sind wir oft im Harz gewesen. Nun war ich leider schon ewig nicht mehr dort – aber es wird Zeit. Vielen Dank fürs Mitnehmen!

    Liebe Grüße
    Nicole

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